ERFAHRUNGSBERICHT: Carsten

In Kooperation mit den Kliniken Beelitz

Hintergrund

Carsten, ~55 J, Flughafensicherheits-Mitarbeiter aus Berlin

Krankheitsverlauf

Pfingsten 2024 bemerkte er am Gesäß einen aufgekratzten Mückenstich. Innerhalb weniger Tage entwickelte sich daraus eine tiefe Wunde. Sitzen und Bewegungen rund um die Wunde wurden zunehmend schwieriger, bis auch das Laufen beeinträchtigt war.
Nach einem Arztbesuch wurde er für einige Tage im Krankenhaus in Berlin behandelt. Er wird entlassen, nachdem die Wunde verheilt war. Doch kurz darauf setzten erneut Schmerzen ein und er konnte immer schlechter laufen. Zusätzlich entwickelte er Nackenschmerzen. Innerhalb von drei Tagen verschlimmerte sich sein Zustand so sehr, dass er sich kaum noch bewegen konnte. Daraufhin wurde er in die Charité eingewiesen, wo zunächst ein Krankenhauskeim diagnostiziert und er dann auf die entsprechende Station verlegt wurde (Ende Juni).

Trotz verschiedener Behandlungsmaßnahmen verschlechterten sich seine Symptome weiter. Er wird in ein künstliches Koma versetzt, als er sich an einem Joghurt verschluckte und wird auf die Intensivstation verlegt. Obendrein entwickelte er aufgrund des Vorfalls eine Lungenentzündung. Er lag fünf Tage im Koma und es zeigten sich zunehmend Lähmungserscheinungen. Zunächst bestand der Verdacht auf das Miller-Fisher-Syndrom, doch Mitte Juli erhielt er die endgültige Diagnose: Guillain-Barré-Syndrom (GBS).
Trotz der richtigen Behandlung verschlimmerten sich seine Lähmungserscheinungen, jedoch konnte er stabilisiert werden. Anfang August wurde er in die Kliniken Beelitz verlegt, um dort seine Rehabilitation zu beginnen.

Einsatz von VEMOTION (Anfang August)

Kurz nach seiner Aufnahme auf der Überwachungsstation in Beelitz begann Carsten mit der VEMOTION Mobilisierung. Auf die Frage, wie sich die erste Bewegungstherapie nach so langer Bettlägerigkeit für ihn angefühlt hat, erzählt er uns:
„Ich war noch voll beatmet, daher gingen wir sehr vorsichtig und langsam in die vertikale Position. Doch schon bei der ersten Bewegung verspürte ich ein unbeschreibliches Kribbeln in den Beinen. Nach wochenlanger Taubheit war das ein großartiges Erlebnis.“
Strahlend erzählte er, dass dies das erste Mal war, dass er wieder Hoffnung hatte und das Gefühl, auf dem Weg der Besserung zu sein. Er sagte, es habe ihn zusätzlich motiviert, die Bewegungen zu sehen und zu wissen: „Dahin will ich wieder, und mit viel Training werde ich das schaffen.“

Carsten berichtet, wie er nach und nach immer weiter vertikalisiert wurde und ihm dies half, die Bewegungen zu visualisieren. Er erhielt fast täglich Mobilisierung mit VEMOTION, die zeitlich mit den Olympischen Spielen zusammenfiel. Nachdem die Lähmungserscheinungen langsam nachließen und er wieder eine gewisse Eigenaktivität zeigte, wurde der Modus des VEMOTION Systems auf AAN (Assist-As-Needed) umgestellt, um seine Eigenaktivität gezielt zu unterstützen.
„In diesem Modus kann man Sterne für seine Aktivität sammeln“, erzählte er begeistert. „Das hat mich motiviert, immer mehr zu schaffen – genau wie die Athleten bei den Olympischen Spielen.“

Outcome (Ende August)

Carsten zeigt uns seine Fortschritte. Er kann bereits seine Schultern und Hüfte wieder bewegen. Auch die Beatmungsmaschine benötigt er nur noch zweimal täglich für fünf Stunden. Sprechen mit einer Sprechkanüle ist wieder möglich, und er kann wieder problemlos essen.
Besonders freut er sich darüber, dass das Gefühl in seinen Beinen allmählich zurückkehrt: „Es fühlt sich ein bisschen an wie Bubble Tea in den Beinen, besonders nach der Bewegungstherapie“, sagt er schmunzelnd.

„Ich bin begeistert!“, sagt Carsten strahlend. „Mir war gar nicht bewusst, dass es so etwas überhaupt gibt. Das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat!“ Er ist sehr dankbar, dass er die Möglichkeit hatte, diese Therapie zu erhalten, und ist überzeugt, dass jeder Patient in einer ähnlichen Situation von der Robotik unterstützten Mobilisierung profitieren kann.

Ziele

Wie viele Patienten in seiner Situation hat auch Carsten einen großen Wunsch: dass sich alles wieder normalisiert und er sein Leben weitestgehend wie früher führen kann. Besonders gerne möchte er wieder selbst kochen und vor allem will er wieder mit seinem Hund spazieren gehen, sagt er lächelnd, während er aus dem Fenster schaut. Einfach wieder selbstständig in die Natur hinaus – das ist sein Ziel.
Er ist zuversichtlich, denn er hat sich gut über die Krankheit informiert und weiß, dass die meisten Symptome bei der richtigen Therapie weitgehend rückläufig sein können.

Danke für die Zusammenarbeit!

Wir bedanken uns bei Carsten für seine ehrlichen Worte und seine ansteckende Begeisterung. Sowohl er als auch wir sind sehr dankbar für die Unterstützung und die tägliche Arbeit des Teams vom Beelitzer Krankenhaus, ohne die unsere Vision nicht umsetzbar wäre. Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir modernste Mobilisierungsmethoden mit Ihnen umsetzen dürfen. Ihr Engagement und die enge Kooperation sind für uns von großer Bedeutung, und wir freuen uns darauf, weiterhin dazu beizutragen, vielen Patienten mit innovativen Ansätzen zu helfen.