ERFAHRUNGSBERICHT: DIETER

In Kooperation mit dem Therapiezentrums Burgau

HINTERGRUND

Dieter, 54 Jahre, aus Ravensburg.

Arbeitete bis zur Diagnose als Serviceadministrator und ist ein begeisterter Techniker.

Eines seiner vielen Hobbys ist wandern, was er am liebsten mit seiner Frau zusammen macht.

Krankheitsverlauf

Sein Weg nach Burgau war lang. Nachdem jegliche Muskulatur Mitte Mai 2023 dieses Jahres bei ihm versagte, und er auch beatmet werden musste, bekam er die Diagnose GBS. (Guillain-Barré-Syndrom), eine chronische Nervenerkrankung.

Monatelang wurde er mit der medikamentösen Standardtherapie gegen GBS behandelt, allerdings die Symptomatik ging nicht zurück. Nach drei verschiedenen Krankenhäusern kam er Anfang August 2023 ins Therapiezentrum Burgau. Immer noch tetraplegisch, traf er auf die Ärzte in der neurologischen Fachklinik, die paranodale Antikörper in seinem Blut detektierten und damit eine sehr seltene Krankheit – Paranodopathie – diagnostizierten, die sich anfangs sehr ähnlich zeigt wie GBS.

Mit der richtigen medikamentösen Behandlung ging es dann sehr schnell aufwärts für Dieter, nach nicht mal zehn Tagen war er wieder extubiert und konnte seine oberen Extremitäten etwas bewegen.

Einsatz von robotisch unterstützter Mobilisation (ab Mitte Oktober)

Nachdem die Parästhesien zurück gingen, begann im Therapiezentrum Burgau das gut geschulte Team die VEMOTION Therapie mit Dieter.
Diese hat Dieter so gut gefallen, dass er immer länger dauernde VEMOTION Mobilisierungen wollte. Er berichtet uns, dass vor allem der aktive Modus – Assist-as-Needed – ihn sehr motivierte. Schon bei den ersten Therapien zu sehen, dass Aktivität in den Beinen wiederkehrt und besser wird, war ein Anreiz für ihn weiterzumachen.

Bis zu drei Stunden am Tag, hat Dieter im VEMOTION System verbracht. Sein Klinikalltag wurde um die Mobilisierungstherapien gestaltet.
Er aß während der Therapie, sah fern, oder lief so zu sagen mit seiner Frau um die Wette.

Outcome (Ende November)

Mittlerweile kann Dieter bis zu 100 Schritte mit dem Gehwagen auf dem Gang gehen.Inzwischen braucht er die robotische Unterstützung nicht mehr. Ist aber enorm dankbar, da er ohne diese nicht so schnell wieder auf die Beine gekommen wäre. Er wünscht sich, dass jedem in einer ähnlichen Situation diese Therapiemöglichkeit gegeben wird, um die Muskulatur und Stärke in einer besonderen Frühphase der Genesung aufbauen zu können.

Ziele & Wünsche

Dieter´s Wunsch für die Zukunft ist klar: natürlich wieder laufen zu können.
Außerdem soll’s irgendwann wieder auf einen Berg gehen, es muss nicht der höchste sein, aber der Leidenschaft zum Wandern mit seiner Frau möchte er wieder nachgehen können.

Follow-Up (Anfang Juli 2024)

Nachdem Dieter zu Weihnachten 2023 aus Burgau entlassen wurde (immer noch mit nachgewiesenem MRSA-Keim) konnte er aufgrund des Keims leider keine Reha antreten.

Aber er arbeitete zu Hause nach wie vor mit der gleichen Motivation wie auch in Burgau an seiner Motorik und Kondition.

Treppen gehen geht nun schon ohne Hilfe und auch ca. 2 Kilometer kann Dieter bereits am Stück gehen, dann braucht er noch eine (muskuläre) Pause.
Bis zur ersten Bergtour ist es aber noch ein weiter Weg, erzählt er uns.

Bei einer Nachuntersuchung im April konnten keine paranodale Antikörper mehr nachgewiesen werden, worüber er sich sehr freut.
Dieter hofft nun, dass das so bleibt und er weiter Fortschritte machen wird.

Danke für die Zusammenarbeit!

Ohne das Engagement von dem Team des Therapiezentrums Burgau wäre das alles nicht möglich. Die Zusammenarbeit begeistert uns sehr und wir freuen uns immer wieder so innovativ mit dem Pflegepersonal, den Therapeuten und Ärzten zusammen arbeiten zu dürfen.